8 Tipps für ein starkes Video-Interview

8 Tipps für ein starkes Video-Interview

 

Besonders aufgrund aktueller Anlässe und der allgegenwärtigen Corona-Pandemie, ist für viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer das Vorstellungsgespräch per Video zur Normalität geworden. Man muss sich bewusst sein, dass es beim Vorstellungsgespräch per Video durchaus unterschiede zum persönlichen Gespräch gibt. Hier sind 8 Tipps an denen ihr euch orientieren solltet um das Video-interview zur euren Gunsten zu gestallten.

  1. Seid technisch vorbereitet!

Meist erfahrt ihr bereits in der Einladung bzw. der Terminbestätigung des Video-interviews, welche technischen Voraussetzungen ihr benötigt. Checkt das euer Computer, als auch die Web-Cam und das Mikrofon einwandfrei funktionieren. Wichtig ist, dass die Lichtverhältnisse so gestaltet sind, dass euer Gesicht gut erkennbar ist. Vorteilhaft ist eine Kamera in Augenhöhe. Sofern ihr, wie viele andere auch, ein Notebook mit eingebauter Kamera nutzt, dann stellt es etwas höher. Hier helfen z.B. ein paar Bücher zum drunter legen.  Nutzt Kopfhörer mit integriertem Mikrofon, um Rückkopplungen sicher auszuschließen. Viele Videokonferenz-Tools können diese jedoch heute auch so aussteuern. Testet, womit ihr euch selbst wohlfühlt und wie die Tonqualität mit eurer Hardware am besten ist. Startet bestenfalls einen Testlauf mit Freunden. Notfalls kümmert euch rechtzeitig um Leihgeräte aus eurem Bekanntenkreis. Installiert die für die Videokonferenz vereinbarte erforderliche Software rechtzeitig. Unterschätzt die Vorbereitung hierfür nicht, denn nicht ist schlimmer als im Moment der Wahrheit an technischem Versagen zu verzweifeln.

  1. Informiert euch über die Stelle und das Unternehmen!

Die Vorbereitung ist bei einem Video-Interview, die gleiche wie bei einem persönlichen Gespräch. Hier solltet ihr keine Unterschiede machen und euch bestmöglich informieren. Bringt möglichst viel über das Unternehmen und den potenziellen Arbeitgeber in Erfahrung. Auch über die Position und ggf. über euren Gesprächspartner solltet ihr versuchen so viel wie möglich herauszufinden. Hier machen viele den Fehler und versuchen sich mit Details auseinander zu setzen. Das ist meist überflüssig. Ein guter Überblick über das Unternehmen, dessen Produkte oder Dienstleistungen, die Unternehmensgeschichte (grob), die Branche und die Standorte reichen hier meist aus um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Oft empfiehlt es sich auch „news“ des Unternehmens zu googeln, um über mögliche aktuelle Entwicklungen informiert zu sein.

 

  1. Legt eure Unterlagen bereit!

Hier sollten ihr den praktischen Vorteil nutzen, dass eure Gesprächspartner nicht sehen, was ihr vor euch auf dem Tisch liegen habt.  Hier empfehlt es sich den Lebenslauf und die Stellenausschreibung ausgedruckt vor euch zu haben. Auch eure gesammelten Informationen solltet ihr stichpunktartig als Notizen bereitgestellt haben.

Vergessest auch nicht ein Glas Wasser, denn während des Gesprächs aufzustehen und in die Küche zu spazieren, solltet ihr vermeiden.

Achtet dennoch darauf, auf den Bildschirm bzw. in die Kamera zu sehen und nicht mit gesenktem Gesicht nur an den Unterlagen und Notizen zu kleben.

  1. Kurze Selbstdarstellung!

Die Aufmerksammkeitsspanne eurer Gesprächspartner bei einem Video-Interview wird noch geringer sein als bei einem persönlichen Gespräch. Entsprechend solltet ihr bei der zu Beginn üblichen Selbstpräsentation, im entspanntem Sprachtempo nicht länger als 2-3 Minuten in den Monolog verfallen. Führt kurz und knapp durch euren Leben. Vertraut darauf, dass ihr viele Details später noch im gemeinsamen Gespräch vertiefen könnt, statt euer ganzes Pulver mit einem Satz auswendig gelernt und ohne Luft zu holen zu verschießen.

  1. Gezielter Blickkontakt!

Ist euch schon aufgefallen, dass wir uns bei Videokonferenzen niemals gegenseitig in die Augen sehen können? Daher solltet ihr das Bild eures Gegenübers auf dem Bildschirm immer direkt und nah unterhalb der Kamera positionieren, so dass der Blick in die Richtung der Kamera geht. Empfehlenswert ist es, dass Fenster so klein zu ziehen, dass man das Gesicht gut sehen kann, jedoch mit dem Blick gleichzeitig so nah wie möglich am Kameraobjektiv ist. Schaut ihr nämlich euren Gegenüber in dessen Videobild auf meinem Bildschirm in die Augen, ist der eigene Blick unter die Kamera gerichtet. Schaut ihr dagegen direkt in die Kamera, habt ihr das Bild eures Gegenübers nur noch minimal im Blick und könnt mögliche Reaktionen nicht mehr wahrnehmen.

Das ist womöglich einer der größten Unterschiede eines Viedeo-interviews im Vergleich zum persönlichen Gespräch von Angesicht zu Angesicht. Direkter Augenkontakt und Körpersprache können bei einem Video-interview nicht auf die gleiche Weise übermittelt werden wie bei einem persönlichen Gespräch, weshalb immer einer gewisse Distanz vorhanden sein wird. Daher solltet ihr bewusst entscheiden, in welchen Momenten ihr direkt in die Kamera sehen solltet um Nähe zu schaffen und dem grade gesagtem besonderen Ausdruck zu verleihen.

  1. Sei „real“ und präsent!

Bei den meisten Bewerbungsgesprächen geht es in erster Linie nicht unbedingt um das Abfragen eures Könnens oder eurer Fähigkeiten. Vielmehr steht ein Kennenlernen des Menschen und eurer Persönlichkeit im Fokus des Gespräches. Und hier liegt ein Nachteil bei Vorstellungsgesprächen per Video. Denn euer Gegenüber sieht lediglich euren Kopf und maximal ein wenig Oberkörper. Euer Gesprächspartner kann wenig über eure Präsenz, eure Körpersprache, eure Gestik und euer allgemeines Interagieren feststellen. Als Tipp: Richtet die Kamera so ein, dass auch Teile eures Oberkörpers sichtbar werden und habt keine Angst davor etwas an Dynamik an den Tag zu legen. Setzt eure Hände ein beim Sprechen ruhig ein und verändert gelegentlich eure Sitzposition. Es bleibt wichtig euch „persönlich“ zu zeigen und ehrlich zu sein und eure Stärken und Talente mit ausreichend Enthusiasmus rüber zu bringen. Nur so kann eurer potentieller Arbeitgeber einen guten Eindruck von euch als Mensch und eurer Persönlichkeit gewinnen.

Ach ja, so ein Video-Call mit Ihrem potenziellen Lieblings-Arbeitgeber kann auch Freude machen und es darf gelacht werden. Vielleicht sind Sie in Ihrer Komfortzone Wohnung auch entspannter und können diese Stimmung mit in das Gespräch transportieren.

 

  1. Fragen, Fragen, Fragen!

Wichtig ist es, dass ihr erkennt das es sich um ein „echtes“ Gespräch handelt. Daher solltet ihr auch nicht zögerlich bei aufkommenden Fragen sein. Hier müsst ihr nicht zwingend bis zum Schluss und den Satz „Haben Sie noch Fragen?“ warten. Ihr seid kein Beisitzer in einem einseitigen Interview sondern sollt aktiv agieren. Vorallem verliert ihr doch zögern die Chance alles zu klären, was für eure Entscheidung wichtig sein könnte. Es ist auch utopisch, dass sich alle Verständnisfragen über im Gespräch Gesagtes bis zum Ende merken lassen. Es macht dann auch wenig Sinn ein abgeschlossenes Thema wieder aufkommen zu lassen. Fragt dann, wann ihr es für richtig erachtet und Verständnisfragen aufkommen oder ihr mehr über einen Sachverhalt erfahren möchtet, über den es aktuell geht.

 

  1. Achtet auf die Kommunikation!

Allgemein gültige Regeln der Gesprächsführung die bei einem persönlichen Gespräch gelten, gelten umso mehr auch bei einem Video-Gespräch. Hier gilt besonders das Aussprechen lassen! Grade dann wenn die Verbindung nicht immer optimal ist und es zu Zeitverzögerungen kommt, ist es wichtig hierauf zu achten. Daher empfiehlt es sich lieber Pausen zu lassen und abzuwarten bis euer Gegenüber auch wirklich ausgesprochen hat. Habt ihr mehrere Gesprächspartner, solltet ihr zu Beginn (oder vorab) deren Namen notieren und die Gesprächspartner im Dialog mit Namen ansprechen. Denn im Gegensatz zum „normalen“ Gespräch, können eure Gesprächspartner nicht immer eindeutig erkennen wen ihr grade anseht und das Wort zurichtet. Eine Klarheit in der Kommunikation ist daher besonders wichtig bei Video-Interviews.

Wichtig ist es auch, dass ihr einen Punkt setzt! Ihr müsst nicht unbedingt das Ziel haben, möglichst viele Informationen in knapper Zeit zu vermitteln. In einer Schleife ohne Punkt und Komma zu erzählen ist meist kontraproduktiv und nur irreführend. Besonders im Video-Gespräch. Macht kurze Pausen und wartet die Reaktionen eures Gegenübers ab.

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