Auf Jobsuche nach 30 Jahren
So geht bewerben heute!
Nach langer Zeit zurück in den Bewerbungs-Dschungel
Eure letzte Arbeitsstelle ist schon einige Jahre her?
Ihr möchtet nach langer Abstinenz zurück in den Arbeitsmarkt?
Die Zeit der Kinderbetreuung ist vorbei und ihr sucht als Mütter wieder eine berufliche Herausforderung?
Nach jahrelanger Tätigkeit im gleichen Betreib braucht ihr einen Tapetenwechsel?
Doch wie bewirbt man sich eigentlich zeitgemäß?
Was hat sich über die Jahre beim Bewerbungsprozess geändert?
Spätestens seit den 90er Jahren sind handschriftliche Bewerbungsunterlagen ein absolutes „No-Go“ und nur wirklich in den seltensten Ausnahmefällen gefragt. Prinzipiell ist der gesamte Bewerbungsprozess deutlich komplexer geworden über Jahre und verlangt mehr Zeit und Einsatzbereitschaft. Besonders Aspekte wie eine hohe Flexibilität und eine rasche Auffassungsgabe sind in der Berufswelt zunehmend von Bedeutung. Zudem sind viele Berufe in den letzten Jahren erst entstanden bzw. haben zunehmend an Bedeutung gewonnen. Auch der gesamte Bewerbungsprozess an sich ist deutlich komplexer geworden und nimmt zunehmend Zeit in Anspruch.
Hier ein paar kleine Hinweise an alle, bei denen die letzte Bewerbung schon einige Zeit zurückliegt:
Online ist Pflicht
Die Zeiten in denen die Bewerbungsunterlagen in bester Qualität ausgedruckt und per Post in einer Bewerbungsmappe versendet wurden, sind größtenteils vorbei. Sicherlich kann man diesen altbewerten Weg weiter nutzten, sofern ihr eure Unterlagen persönlich abgeben möchtet oder der Arbeitgeber dies ausdrücklich wünscht, dennoch ist dies eher die Seltenheit geworden. Ihr werdet am meisten damit konfrontiert werden, eure Bewerbungen online per E-Mail zu versenden. Zusätzlich wird aber ein anderes Verfahren zunehmend relevanter: Die Bewerbung per Online-Formular oder die „One-Click“ Bewerbung finden zunehmend Anwendung. Für Bewerber bedeutet das, Bewerbungsunterlagen zu digitalisieren und Online zu hinterlegen. Auch Karriereportale solltet ihr zunehmend nutzten, um die Möglichkeit zu erhöhen etvl. direkt vom Arbeitgeber kontaktiert zu werden (z.B. über die Jobbörse der BA).
Nutzt soziale Netzwerke
Die meisten von Euch nutzten bereits soziale Netzwerke, wie Facebook, Twitter, Instagram und Co., allerdings wohl überwiegend für die private Freizeitgestaltung. Nutzt eure Netzwerke hierbei gezielt auch für die Jobsuche, achtet nur darauf, dass ihr eure Profile entsprechend anpasst und pflegt, um sich einen „falsch Eindruck“ zu hinterlassen. Noch wichtiger ist es gezielte soziale Netzwerke in euren Alltag einzubauen, wie z.B. Xing oder LinkedIn.
Es spielt hierbei wirklich keine Rolle wie alt ihr seid. Scheut euch auch nicht über soziale Netzwerke euren Bekanntenkreis in Stellensuche einzubeziehen, hier öffnen sich Möglichkeiten, mit denen ihr nicht gerecht habt.
Bildet euch regelmäßig weiter
Auch wenn zunehmend Soft Skills in die Personalauswahl einbezogen werden, achten Personaler und Arbeitgeber immer auf euren persönlichen Ehrgeiz. Eure Soft-Skills könnt ihr z.B. durch stetige Weiterbildungen darlegen, welche nicht zwangsläufig elendig lang sein müssen und auch preiswert über beispielsweise Volkshochschulen besucht werden können. Somit signalisiert ihr euch kontinuierlich verbessern zu wollen und stellt euren Fleiß unter Beweis. Daher nutzt die Zeit ohne Beschäftigung, um euch persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.
Modernisiert eure Bewerbungsunterlagen
Keep it short and simple!
Personaler und Arbeitgeber nehmen sich nur noch einen Bruchteil der Zeit für Bewerbung wie vielleicht noch vor 20 Jahren. Dies liegt im Allgemeinen auch an unserer Gesellschaft. Alles muss schnell geben und es ist weniger Zeit vorhanden. Besonders Online werden Texte nicht ausführlich gelesen und analysiert, sondern zunehmend überflogen. Diesem müsst ihr Euch Bewusst sein und eure persönlichen Stärken und Qualifikationen so kurz und einfach wie möglich rüberbringen. Das gilt nicht nur für euren Lebenslauf, sondern auch für Euer Bewerbungsanschreiben. Hier solltet ihr darauf achten mit einer guten und strukturierten Gliederung das wichtigste „unübersehbar“ zu machen. Hier hilft Euch z.B. das Erstellen eines Kurzprofiles als erste Seite, das spart dem Leser Zeit und bringt euch direkt Sympathiepunkte. Zudem solltet ihr in eurem Bewerbungsanschreiben darauf achten, bestimmte Schlüsselwörter zu nutzen und in unkomplizierter und direkter Sprache zu schreiben.
Die Qualität eurer Bewerbungsunterlagen ist ausschlaggebend!
Wichtig ist es vor allem auf den individuellen Charakter eurer Bewerbung zu achten. Personaler hassen nichts mehr als eine standardisierte Bewerbung zu erhalten, bei der schlimmstenfalls lediglich der Unternehmensname und Adressdaten ausgetauscht wurden. Seid kreativ und habt immer im Hinterkopf, dass Personaler in der Regel eine Vielzahl von Bewerbungen erhalten und ihr daher alles Mögliche tun solltet, Aufmerksamkeit zu generieren.
Lebensläufe sollten mit interessanten Fakten gefüllt werden!
Es ist heutzutage nicht mehr angebracht in euren Lebensläufen ausschließlich chronologisch aufzulisten, wo ihr bisher überall tätig wart. Selbstverständlich solltet ihr eure beruflichen und schulischen Stationen im Lebenslauf auflisten. Wichtig ist es aber auch, diese mit interessanten Fakten zu füllen. So gehören auch beispielsweise eure wichtigsten Tätigkeiten der jeweiligen Stelle in den Lebenslauf. Hier empfiehlt es sich mit Bullet Point (3-4 reichen in der Regel) zu arbeiten. Ziel ist es hierbei ergebnisorientiert zu arbeiten und Euch immer auch ein Stück weit an der jeweiligen Stelle zu orientieren. Auch besondere Leistungen während eurer Tätigkeit könnt ihr gerne mit in den Lebenslauf integrieren wie z.B. erfolgreiche Projekte, die ihr umgesetzt habt oder positive Beiträge zum Unternehmenserfolg, die auf euren Leistungen basieren.
Ihr solltet euch immer vor Augen halten, dass sich Personaler und Arbeitgeber zunehmend Zeit für eure Bewerbungsunterlagen nehmen und in der Realität meist erst der Lebenslauf überflogen wird. Schafft ihr es entsprechend mit diesem bereits Interesse zu generieren, habt
ihr einen großen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern.
Achtet auf eine passende Selbstvermarktung!
Eure Bewerbung hat das Ziel eure Qualifikationen und euer Können möglichst gut darzustellen. Die Arbeitgeber und Personaler sollen anhand eurer Bewerbung einen echten Mehrwert für das Unternehmen entdecken. Demnach muss Euch immer bewusst sein, dass Ihr euch mittels eurer Bewerbung so gut wie möglich „verkaufen“ müsst. Hierbei geht es nicht um eine seitenlange Selbstbeweihräucherung, was eher Kontraproduktiv sein kann, sondern darum kurz und knapp eure Stärken und euren Mehrwert für das Unternehmen darzustellen und ansprechend eurer Vorzüge zu präsentieren.
Tretet Selbstbewusst auf!
Durch das Internet habt ihr als Bewerber heutzutage die Möglichkeit Euch ausführlich über eure potentiellen Arbeitgeber zu informieren. Das solltet ihr auch zwingend im Vorfeld eurer Bewerbung und insbesondere bei einem anstehenden Bewerbungsgespräch tun. Dieses Wissen sollte Euch selbstbewusst an den Bewerbungsprozess herangehen lassen. Dennoch sollte man sich nicht entmutigen lassen, wenn es nicht zu einer Einladung zum einem Bewerbungsgespräch kommt. In der Regel ist eine Einladungsquote von ca. 10% als üblich anzusehen. Doch auch wenn es nicht wie gewünscht zu einem persönlichen Gespräch kommt, solltet ihr nachfragen weshalb ihr nicht berücksichtigt wurdet. Auch wenn dies in der Regel einige Überwindung kostet, hilft es Euch unter Umständen eure Fehler zu optimieren und besser in den nächsten Bewerbungsprozess zu gehen.
Das Internet vergisst nicht!
Denkt bitte auch immer daran, dass nicht nur ihr durch das Internet viel über potentielle Arbeitgeber erfahren könnt, sondern dass diese auch Informationen über Euch sammeln können. Dank Google sind viele von uns auf irgendeine Weise Online zu finden. Personaler nutzten dies natürlich und googlen eure Namen häufig, sofern ihr mit eurer Bewerbung erstes Interesse geweckt habt. Ziel ist es hierbei mehr über euch zu erfahren, besonders auch, dass was ihr nicht mittels eurer Bewerbungsunterlagen preisgebt. Achtet daher immer darauf, dass Personaler nicht auch peinliche Jugendsünden stoßen oder fragwürdige Profile auf Social Media Kanälen entdecken. Dies könnte eure Chancen unter Umständen wesentlich verschlechtern. Es empfiehlt sich daher immer mal wieder euren eigenen Namen zu googlen und auch die Bildersuche zu aktivieren, um zu sehen was öffentlich alles so gefunden wird.